If you wanna play games with me... You always lose because I'm not in your game.
Noch einige Wochen vor der Geburt von Rosie Montgomery, versprach ihr Alex Montgomery ein sorgenfreies und unbeschwertes Leben. Ein Versprechen, das für die Ewigkeit gelten soll. Aber das Versprechen zerbrach, als seine Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Tochter nur wenige Wochen nach der Geburt die Familie verließ. Die genauen Gründe waren unklar. Alex forderte auch keine Erklärung. Er wollte und konnte es sich nicht leisten, an diesem Verlust zu zerbrechen. Die Verantwortung für seine Tochter lag nun auf seinen Schultern. Dennoch war da auch seine Position als Police Detective, wodurch er die gemeinsame Zeit mit seiner Tochter vernachlässigte. Viel zu früh lernte Rosie, was es bedeutete, für sich alleine zu sorgen. Aber es war die andauernde Angst, ihren Vater an einen der Einsätze zu verlieren. Schließlich waren ihr die verschiedenen Einsätze bekannt, ihr Vater erzählte ihr davon, aber verschwieg so manch ein Detail, um die Angst nicht zu intensivieren.
Rosie erlebte die typische Schulzeit eines Teeangers. Diese war geprägt von Komplikationen, Fehlern, glücklichen, sowie unbeschwerten Momenten und leichtsinnigen Schwärmereien. Jedoch verschenkte sie zu schnell ihr Vertrauen an die Mitschüler, wodurch sie So viele Gefühle und Gedanken machten den Schulalltag manchmal komplizierter, manchmal aber auch einfacher. Es war wie eine Achterbahn, welche ihre Höhen und Tiefen hatte. An manchen Tagen wollte sich Rosie gar nicht in die Achterbahn begeben. Zu groß war die Unsicherheit vor möglichen Komplikationen oder Gefahren. Dennoch gehörte sie keineswegs zu den Menschen, welche lieber einen Schritt zurückgingen und die Augen vor den Gefahren verschlossen. Ihre eigene Neugier und Offenheit hielt sie davon ab, diesen Schritt zurück zu gehen, auch wenn es manchmal sinnvoller war.
Es war ihr eigener Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit, wodurch sich ein genauer Plan für ihre Zukunft entwickelte. Entgegen der Hoffnung des Vaters, eine sichere und unbeschwerte Zukunft anzustreben, entschied sie sich dafür, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Die Ausbildung als Police Detective gab ihr neue Möglichkeiten und Chancen sich weiter zu entwickeln. Ihr Ehrgeiz wurde größer. Sie konzentrierte sich auf die vorgegebenen Ziele und versuchte diese mit allen Möglichkeiten, die sich ihr offenbarten, zu erreichen. Die junge Frau lernte ihre eigenen Schwächen zu verbergen, um sich nicht angreifbar oder verletzlich zu zeigen. Manch einer betitelte sie dadurch als zickig oder gefühlslos, aber das waren Worte, die nicht auf sie zutrafen. Sie war das genaue Gegenteil von diesen Wörtern, jedoch waren das auch ihre größten Schwächen.
Es war ein warmer, fast schon unerträglicher Sommertag im Jahr 2019, als sie eine schockierende und unbegreifliche Nachricht erreichte. Ihr Vater sollte bei einem komplizierten Auftrag mithelfen, aber es war auch ein Auftrag voller Lücken und Fehlern. Solch ein Fehler kostete ihm sein Leben. Durch einen Schuss in seine Brust wurde Alex Montgomery getötet. Rosie erlebte die darauffolgenden Wochen und Monate wie durch einen Nebel. Nur in seltenen Augenblicken erlaubte sie sich, um den Verlust zu trauern und auch diese Trauer zu zulassen. Viel eher verlor sie sich in ihren eigenen Aufträgen und musste sich nicht mit den eigenen Problemen beschäftigen. Jedoch wurde sie immer wieder von diesen Problemen und Ängsten eingeholt. In so manch einer Nacht hielt sie ein Albtraum nach dem anderen vom Schlafen ab. Immer wieder durchlebte sie den gleichen Verlust, ohne auch nur dabei gewesen zu sein. Jedoch verschwieg sie ihre schlaflosen Nächte und konzentrierte sich auf die Realität. Diese war weitaus bedeutsamer als die Vergangenheit. Es war das Angebot, sich mit der Kriminalpsychologie zu beschäftigen, wodurch Rosie wieder eine willkommene Form der Ablenkung fand. Das Studium ermöglichte ihr neue Einblicke in das Leben eines Serienmörders, aber auch in deren psychologischen Hintergründe. Aber es war nicht nur dieses Wissen, sondern auch der Name "Legion", welcher ihr Geduld und einige Nerven raubte. Sobald sie einen Schritt nach vorne ging, um sich dieser Organisation zu nähern, waren diese wieder zwei Schritte voraus. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Rosie würde sich noch an den Flammen verbrennen, dessen war sie sich bewusst. Dennoch ging sie immer wieder das Risiko ein. So konnte sie wieder einmal ihren eigenen Problemen entkommen, dabei war es nur eine Frage der Zeit, bis sie diese einholten. Die mühsam aufgebaute Mauer bekam immer mehr Risse und irgendwann würde sie einbrechen.