If you wanna play games with me... You always lose because I'm not in your game.
Noch einige Wochen vor der Geburt von Rosie Montgomery, versprach ihr Alex Montgomery ein sorgenfreies und unbeschwertes Leben. Ein Versprechen, das für die Ewigkeit gelten soll. Aber das Versprechen zerbrach, als seine Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Tochter nur wenige Wochen nach der Geburt die Familie verließ. Die genauen Gründe waren unklar. Alex forderte auch keine Erklärung. Er wollte und konnte es sich nicht leisten, an diesem Verlust zu zerbrechen. Die Verantwortung für seine Tochter lag nun auf seinen Schultern. Dennoch war da auch seine Position als Police Detective, wodurch er die gemeinsame Zeit mit seiner Tochter vernachlässigte. Viel zu früh lernte Rosie, was es bedeutete, für sich alleine zu sorgen. Aber es war die andauernde Angst, ihren Vater an einen der Einsätze zu verlieren. Schließlich waren ihr die verschiedenen Einsätze bekannt, ihr Vater erzählte ihr davon, aber verschwieg so manch ein Detail, um die Angst nicht zu intensivieren.
Rosie erlebte die typische Schulzeit eines Teeangers. Diese war geprägt von Komplikationen, Fehlern, glücklichen, sowie unbeschwerten Momenten und leichtsinnigen Schwärmereien. Jedoch verschenkte sie zu schnell ihr Vertrauen an die Mitschüler, wodurch sie So viele Gefühle und Gedanken machten den Schulalltag manchmal komplizierter, manchmal aber auch einfacher. Es war wie eine Achterbahn, welche ihre Höhen und Tiefen hatte. An manchen Tagen wollte sich Rosie gar nicht in die Achterbahn begeben. Zu groß war die Unsicherheit vor möglichen Komplikationen oder Gefahren. Dennoch gehörte sie keineswegs zu den Menschen, welche lieber einen Schritt zurückgingen und die Augen vor den Gefahren verschlossen. Ihre eigene Neugier und Offenheit hielt sie davon ab, diesen Schritt zurück zu gehen, auch wenn es manchmal sinnvoller war.
Es war ihr eigener Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit, wodurch sich ein genauer Plan für ihre Zukunft entwickelte. Entgegen der Hoffnung des Vaters, eine sichere und unbeschwerte Zukunft anzustreben, entschied sie sich dafür, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Die Ausbildung als Police Detective gab ihr neue Möglichkeiten und Chancen sich weiter zu entwickeln. Ihr Ehrgeiz wurde größer. Sie konzentrierte sich auf die vorgegebenen Ziele und versuchte diese mit allen Möglichkeiten, die sich ihr offenbarten, zu erreichen. Die junge Frau lernte ihre eigenen Schwächen zu verbergen, um sich nicht angreifbar oder verletzlich zu zeigen. Manch einer betitelte sie dadurch als zickig oder gefühlslos, aber das waren Worte, die nicht auf sie zutrafen. Sie war das genaue Gegenteil von diesen Wörtern, jedoch waren das auch ihre größten Schwächen.
Es war ein warmer, fast schon unerträglicher Sommertag im Jahr 2019, als sie eine schockierende und unbegreifliche Nachricht erreichte. Ihr Vater sollte bei einem komplizierten Auftrag mithelfen, aber es war auch ein Auftrag voller Lücken und Fehlern. Solch ein Fehler kostete ihm sein Leben. Durch einen Schuss in seine Brust wurde Alex Montgomery getötet. Rosie erlebte die darauffolgenden Wochen und Monate wie durch einen Nebel. Nur in seltenen Augenblicken erlaubte sie sich, um den Verlust zu trauern und auch diese Trauer zu zulassen. Viel eher verlor sie sich in ihren eigenen Aufträgen und musste sich nicht mit den eigenen Problemen beschäftigen. Jedoch wurde sie immer wieder von diesen Problemen und Ängsten eingeholt. In so manch einer Nacht hielt sie ein Albtraum nach dem anderen vom Schlafen ab. Immer wieder durchlebte sie den gleichen Verlust, ohne auch nur dabei gewesen zu sein. Jedoch verschwieg sie ihre schlaflosen Nächte und konzentrierte sich auf die Realität. Diese war weitaus bedeutsamer als die Vergangenheit. Es war das Angebot, sich mit der Kriminalpsychologie zu beschäftigen, wodurch Rosie wieder eine willkommene Form der Ablenkung fand. Das Studium ermöglichte ihr neue Einblicke in das Leben eines Serienmörders, aber auch in deren psychologischen Hintergründe. Aber es war nicht nur dieses Wissen, sondern auch der Name "Legion", welcher ihr Geduld und einige Nerven raubte. Sobald sie einen Schritt nach vorne ging, um sich dieser Organisation zu nähern, waren diese wieder zwei Schritte voraus. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Rosie würde sich noch an den Flammen verbrennen, dessen war sie sich bewusst. Dennoch ging sie immer wieder das Risiko ein. So konnte sie wieder einmal ihren eigenen Problemen entkommen, dabei war es nur eine Frage der Zeit, bis sie diese einholten. Die mühsam aufgebaute Mauer bekam immer mehr Risse und irgendwann würde sie einbrechen.

Cartagena, Kolumbien 1992 - "Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen.." waren die Worte die ihre Eltern mit Freude erfüllte als an einem deutlich, heißen Sommerabend in einem viel zu vollen Haus , das Geschrei der Neugeborenen Valeria Rodriguez durch die Gänge hallte. Luis Rodriguez , Besitzerin eines gemütlichen Gasthauses, konnte sich glücklich schätzen als sie nach Stunden in den Wehen es endlich geschafft hatte und ihre Tochter in den Armen halten konnte. Mit ihren großen Braunen Augen und ihrem süßen lachen zog sie jeden in den Bann der sich auch nur in die Nähe ihrer Wiege bewegte. Der Familienclan, der hauptsächlich aus jungen Männer bestand war es nicht gewohnt plötzlich einen kleine Prinzessin durch die Hallen rennen zu sehen. Dies war wohl eine der vielen Gründe warum sie von allen Ecken verwöhnt wurde. Sollte es man sich die Familie von außen ansehen würde man nichts finden, welches auf die Geschäfte hinweisen würde die sich hinter dem Schleier eines normalen Gasthauses verbargen. Die Rodriguez waren keinesfalls eine der großen Familien die unter dem Schutz der Escobar standen, dennoch wusste man durch Gerüchte, das man sich besser nicht gegen die Familie stellen sollte. In diesen Kreisen wuchs Valeria also auf, nicht wissend das sie früher oder später als Trophäe gefordert werden würde. Ihre Familie war sehr in ihren alten Traditionen verharrt, was nur eines hieß - eine Frau konnte nicht so viel wie ein Mann. Dennoch gab sie sich in der Schule mühe, so konnte sie sich und den anderen beweisen das obwohl sie vielleicht anders in ihren Augen war, dennoch mit ihnen mithalten konnte und ihre Intelligenz nichts mit der Tatsache zu tun hatte das sie ein Mädchen war. Von Stereotypen umgeben verbrachte sie ihre Zeit umso lieber mit ihrer Mutter im Gasthaus. Sie half wo sie nur konnte, was ihre Mutter natürlich enorm entlastete. Es war zwar nicht perfekt aber in ihren Augen war dies genau richtig. Die ersten Anzeichen das etwas nicht stimmte schien sie Anfang zu übersehen. Immer wieder kamen die selben Männer um mit ihrem Vater zu sprechen und jedes mal wurde sie von ihrer Mutter in einem der Zimmer versteckt und durfte erst wieder raus wenn sie diese abholte. Es ergab keinen Sinn? Was wollten diese Männer? Was hatte ihr Vater mit ihnen zu tun? Und warum musste sie sich verstecken? Die Situation mit jugendlichen Leichtsinn unterschätzt lief sie eines Tages runter. So leise wie sie geglaubt hatte zu sein war sie doch nicht und fand sich recht schnell gegenüber eines Mannes wieder, der sich als Esteban Escobar vorstellte. Hätte sie geahnt das dieser Mann ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellen würde, so hätte sie sich auf ewig im Zimmer eingesperrt. Der Fakt das ihre Mutter neben ihr zu zittern schien und ihr Vater starr auf den Boden sah ließ sie mit umso mehr Fragen dasitzen, während sie höflich wie sie war weiterhin eine Konversation mit dem Herrn führte. Als wäre dieser zufrieden mit der Situation klatschte er erfreut in die Hände und Kündige fast schon freudig das die Rodriguez bald zur Familie gehören würden. Weiterhin verwirrt entkam ihr damals nur ein verwirrtes lachen bevor sich alle erhoben, kurz verbeugten und sie alleine mit ihrer schluchzenden Mutter im Raum saß. Mit den Worten ''Ich kann dir nicht mehr helfen mein süßes Kind'' ließ diese sie allein im Raum zurück. Tagelang ließ man sie mit einer nervenzerreißenden Ungewissheit herum rennen bevor ihre Mutter es übers Herz brachte ihr von dem Deal ihrer Familie zu erzählen. Es hatte alles schon vor ihrer Geburt angefangen, sogar schon bevor sich ihre Eltern überhaupt getroffen hatten. Ihr Großvater hatte verzweifelt nach einem Weg gesucht sein Geschäft zu behalten damit seine Familie nicht auf der Straße landete. Es waren harte Zeiten in denen niemand, wirklich niemand helfen konnte was ihn schlussendlich in die Arme der Escobars laufen ließ. Es war wie der Pakt mit dem Teufel höchstpersönlich. Niemand wusste was die Escobar als Gegenleistung erwarten würden, doch in Zeiten wie diesen hatte ihr Großvater keine andere Wahl und willigte ein für Schutz und Geld seinen Teil der Abmachung zu halten und sollte er nicht in der Lage dazu sein, das die kommenden Generationen der Rodriguez seinen Teil einhalten würden. Zu sagen das die entsetzt war würde die Lage kaum beschreiben. Und was hatte sie damit zu tun? Sie waren weder sehr wohlhabend noch hatte sie in ihren Augen viel zu bieten, doch da irrte sie sich anscheinend gewaltig. Der Plan war es die Familiengeschäfte zu vereinen - auch wenn es sich nach einer Übernahme anhörte - um das Gasthaus in ein Hotel umzubauen, dieses dann in eine Kette zu verwandeln und damit International Geld zu machen. Valeria sollte also dafür den Kopf hinhalten oder sollte man die Hand hinhalten sagen? Immerhin sollte sie plötzlich heiraten. Ihr war schlecht. Sie konnte noch nicht einmal weinen zu sehr ekelte sie sich vor diesen Männern, die einem die Hand reichten nur um sie auszunutzen. Valeria hatte nichts zu sagen, was hätte sie auch sagen sollen? Nein? Damit hätte sie den Untergang ihrer Familie besiegelt und damit könnte sie nie leben also war sie es die ihre Mutter hielt als diese wieder anfing zu weinen. Es war genau in diesem Moment in dem sie in die Rolle der perfekten Tochter und zukünftigen Schwiegertochter schlüpfte. Esteban kam nach jenem Abend nur noch zwei mal. Das erste Mal war es um sich ihre Unterschrift zu holen, sie unterschrieb die Geheimhaltungsvereinbarung ohne mit der Wimper zu zucken, da sie sowieso nicht vorhatte eine Parade zu halten um zu verkünden das sie mit kurz vor ihrem Abschluss verlobt war und ihren Verlobten noch nicht einmal kannte. Das Problem wurde nach dem zweiten Besuch gelöst - Juan Escobar. Sie konnte nicht sagen ob sie erleichtert war das er wenigstens in ihrem Alter war und recht gute Manieren hatte oder ob sie ihm am liebsten die Augen auskratzen wollte als er sie mit ihrem Namen ansprach als wären sie alte Schulfreunde. Hin und wieder kam es zu einem kleinen Riss in ihrer Maske die sie vor allen trug, denn in diesen Momenten konnte man das lodernde Feuer des Hasses in ihren Augen beinahe schon sehen. Nachts lag sie oft einfach nur im Bett, starrte die Decke an während Tränen ihre Wange hinunter liefen. Niemals würde sie ihnen zeigen wie schwach sie sich manchmal fühlte, davor würde sie lieber in der Hölle schmoren. Die zwei waren die Feuer und Benzin. Sobald sie sich nur in die Nähe des anderen begaben schien der Hass den beide füreinander zu empfanden den Raum zu erhitzen. Warum er bei der ganzen Sache mitmachte war ihr egal, wahrscheinlich ging es ihm genauso um Geld wie seinem gierigen Vater. Auch in dem ganzen Trubel vergaß sie aber nie die Schule und wie wichtig ihre Ausbildung war, sie wollte unbedingt nach Amerika in die Heimat ihrer Mutter um auf die Universität zu gehen auf die es ihre Mutter nicht geschafft hatte, Harvard University Graduate School of Business Administration. Dies war ihr Ziel und das würde sie sich auch nicht von Juan, Esteban oder dem Teufel höchstpersönlich einen Strich durch die Rechnung machen lassen, dafür hatte sie viel zu lange und zu hart gearbeitet. Doch anscheinend kam es Esteban nur recht das sie sich für Business interessierte, den somit hatte er auch gleich ein Familienmitglied welches sich um die Geschäfte in den Staaten kümmern konnte. Ihr war alles egal solange er ihre Familie in ruhe ließ und sich ihr wenn es um ihre Ausbildung ging nicht in den Weg stellte. Nur wenige Monate nachdem Gespräch kam der Brief welcher für sie wie nach einem Freifahrschein in die Freiheit klang - sie wurde angenommen. Bevor ihr irgendeiner der verteufelten Familie ihr Glück kaputt machen konnte nur weil, sie vielleicht mit einer anderen Idee aufgewacht waren fing sie sofort an ihre abreise zu planen. Zu ihrem Glück stellten sie sich ihr nicht in den Weg und hielten ihr Wort. Aber als Teil der Escobar stand ihr außer Geld noch vieles mehr zu Verfügung welches sie sich erst einmal gar nicht im klaren war. Respekt zum Beispiel, sie war es nicht gewohnt das Männer die offensichtlich älter waren als sie sich vor ihr verbeugten, dies alles gab es in den Staaten aber nicht. Der Kulturschock hielt für einige Monate an bevor sie sich genug geöffnet hatte um Freundschaften zu schließen. Es war einfach nur verrückt, denn in Kolumbien hatte sie kaum Freunde gehabt doch in ihren Collegejahren schloss sie sich den verschiedensten Clubs an, lernte mehr über die Kultur ihrer Mutter und nahm an etlichen Women empowerment kursen teil. Jahre vergingen in denen sie beinahe vergaß das sie einen verlobten in Kolumbien hatte der auf ihre Rückkehr wartete. Jedes mal wenn sie anfing das Leben in vollen Zügen zu genießen und einfach eine normale Studentin zu sein, schien der Dunkle Schatten der sich Juan nannte aus irgendeinem Loch herauszukommen und schon war die gute Stimmung weg. Bis es eines Tages aufhörte. Da er sie nicht interessierte empfand sie es nicht als komisch, das er sich für einige Wochen nicht meldete ganz im Gegenteil. Der Anruf der dann aber kam ließ sie für einen Moment aus allen Wolken fallen. Sie sollte zurück nach Cartagena um ihrer Familie zur Seite zu stehen während diese sich von Juan verabschiedete. Wie grausam es auch war und sie es niemals zugeben würde aber als sie am Telefon in Tränen ausbrach und man versuchte sie zu beruhigen weinte sie nicht aus Trauer, nein sie weinte aus einer komischen Mischung aus Freude und Furcht. Freude darum das sie ihn nicht heiraten musste und Furcht vor dem Unwissenden. Zurück in Cartagena schienen die Tage sich ineinander zu blenden, sie erfuhr das er durch einen Rivalen der Familie in eine Falle gelockt wurde und erschossen wurde. Er tat ihr leid denn auch wenn sie ihn nie gemocht hatte, trotzdem war er genauso jung wie sie gewesen und sein ganzes Leben noch vor sich. Nach der Beerdigung wurde sie sofort zu einem Gespräch zu Esteban gerufen. Sie war aus der Heirat befreit - aus offensichtlichen Gründen, doch dies hieß nicht das sie keine Verbindung mehr zur Familie haben konnte. Als sie aus dem Zimmer trat war sie nicht länger Valeria Rodriguez, sie trat aus dem Zimmer als die Adoptivtochter des Hauses Escobar. Wie schon beim ersten Mal hatte sie nur genickt, vielleicht war dies sogar besser immerhin musste sie nun niemanden heiraten. Sie hatte sich in den Augen Estebans bewiesen als nicht nur nützlich sondern auch loyal. Die nötigen Papiere unterschrieben machte sie sich wieder in die Staaten um ihr Degree fertig zu machen. Wie erwartet schloss sie mit einem perfekten Durchschnitt ab und hatte ihren Master in der Tasche. Privilegiert wie sie war musste sie sich aber nicht, wie die meisten nun kämpfen um einen Job zu ergattern. An der Gold Coast wartete eine Stelle auf sie als Executive Chairman in einem der vielen Hotels der Hotelkette ihrer Familie. In dem Moment in dem sie die Stellte angetreten hatte fingen die Zahlen an in die Höhe zu schießen, immerhin wusste sie genau was sie tat. Das Hilton Hotel? Lahm. Das Marriot? Nur wenn's wirklich nötig war. RE Hotel? Landet schon zum Dritten Mal in Folge auf Platz 1. Wie geht ihre Story nun weiter?

"Und morgen kommt ein neuer Himmel"- es war schon seltsam, wie sehr Worte einen Menschen prägen konnten; wann immer sie diese wenigen Worte zu hören bekam oder auch nur daran dachte, breitete sich ein Gefühl der Geborgenheit in ihr aus. Ein Gefühl von Sicherheit. Denn war es immer ihre Mutter, welche schon immer pflegte diese Worte an ihrem Bett zu flüstern, bevor sie sich mit einem kleinem Gute Nacht Kuss verabschiedete. | Wie gewohnt schlug die pompöse Standuhr im Wohnzimmer viel zu laut die frühe Morgenstunde an, um die ersten Bewohner des Hauses aus ihren Betten zu locken; nur war der Morgen des 28. März 1993 kein normaler morgen. Nein. Dieser Morgen sollte nochmals das Leben der Familie Mauve auf den Kopf stellen, denn nachdem Margaret vor knapp einem Jahr ihr erstes Kind - Sebastian Noa Mauve, zur Welt gebracht hatte dauerte es nicht lange bis sich auch schon das zweite ankündigte : Arabella Juniper Mauve. Geboren in der wohlhabendsten Stadt der Ostküste, auf den Hügeln des Bundesstaates Massachusetts - Boston, wurde die kleine Arabella in eine wohlhabende Familie geboren und wurde vom ersten Moment an von allen geliebt. War der kleine Sonnenschein. Das kleine Nesthäkchen. Die kleine Prinzessin; der Traum eines jeden Mädchens. Und genau so wuchs das kleine Mädchen auch auf - Juni, wie sie liebevoll von allen genannt wurde, blühte in dieser Rolle vollkommen auf. Genoss es ganz offensichtlich, spielte sich aber keinesfalls darin auf. Auch wenn es ein leichtes für sie gewesen wäre eines dieser klischeehaften Mädchen zu werden. Schließlich verfügte ihre Familie nicht gerade wenig Geld. Sie gehörte schon immer mit zu den beliebten Schülern. Hatte immer eine Gruppe an Menschen um sich herum, war niemals allein. Doch war es nicht das, was in ihrem Sinne war. Nicht das Ziel, welches sie vor Augen hatte; früh machte sich ihr Interesse an ehrenamtlicher Arbeit bemerkbar. Begonnen mit dem Einstieg bei den Pfadfinderinnen sobald sie das nötige Alter erreicht hatte. Kekse verkaufen, älteren Menschen helfen. All das wurde neben dem Schul- und dem normal Alltag zur Normalität. Immer ehrgeizig, immer bestrebt stets die Beste zu sein. Manchmal möglicherweise ein wenig zu perfektionistisch angehaucht. Aber immer mit einem strahlendem Lächeln auf den Lippen. So hatte sie schnell ihren Spitznamen als kleiner Sonnenschein ab. Wann immer sie durch die Straßen lief, schaffte sie es mit einem simplen ‚Guten Tag‘ anderen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Dass sich ihr älterer Bruder dabei gerne mal, als der große Bruder, aufspielte störte sie dabei nur wenig. Sie liebte ihn - wie könnte sie auch nicht? Schließlich tat er seinen Job als großer Bruder wirklich ausgezeichnet. Wann immer es der Blondine schlecht ging wusste sie, dass sie zwei starke Schultern hatte, an welche sie immer und jederzeit ihren Kopf anlehnen konnte. Und genau dafür liebte sie ihn so sehr.

Alles hätte weiterhin reibungslos verlaufen können. Alle hätten weiterhin ihr sorgenloses Leben leben können. Dem war aber nicht so - Arabella war gerade süße 16 Jahre alt gewesen und hatte auch, um ehrlich zu sein, ganz andere Probleme im Kopf. Die High School; der Himmel oder die Hölle auf Erden, je nachdem auf welcher Seite man stand. Für die Blondine war es Beides. Viele Dinge fanden während der High School ihr erstes Mal. Der erste Kuss. Das erste Mal. Das erste mal Alkohol und auch die erste Zigarette oder auch ein kleiner Joint. Sie versuchte sich selbst zu finden. Testete ihre Grenzen [ und übertrieb es dabei nicht gerade selten ]; nicht zu vergessen auch der wohl schlimmste Tag in ihrem ersten Jahr als Junior an der Schule : der Tag an welche ihre beste Freundin Shelley ihr verkündete das sie ans andere Ende der Staaten ziehen würden. Eine Welt brach für das junge Mädchen zu sammeln. Wie sollte sie ihren Alltag meistern? Oder überhaupt etwas anderes? Natürlich schworen sich beide Mädchen, dass sie für immer und ewig in Kontakt bleiben würden. Für immer die besten Freundinnen bleiben würden. Aber wie es nun mal so war, verlief auch diese Freundschaft im Sande. Immerhin trennten sie unzählige von Kilometern. Sie lernen neue Menschen kennen. Schlossen neue Freundschaften. Und so wurden die täglichen Telefonate immer weniger bis sie schließlich nichts mehr von einander hörten als die jährlichen Glückwünsche zum Geburtstag über Facebook. | Das wohl aber größte Problem war das wohlgehütete Geheimnis ihrer Mutter : ihre alte Affäre, welche eines Abends vor der Tür stand und behauptete Arabella's leiblicher Vater zu sein. Und so sehr sich alle wünschten es sei nur eine Lüge - die Ähnlichkeit, welche für sich sprach, machte jegliche Hoffnung zunichte. Diese Erkenntnis trieb die Familie auseinander. Mit einem Mal war die Jugendliche alles nur nicht mehr Daddy's kleine Prinzessin. Mit jedem Blick, mit jedem Wort machte Jonathan seine Verachtung ihr gegenüber deutlich. So deutlich, dass das junge Mädchen begann an sich zu zweifeln und sich immer mehr zurück zog. Erst die Scheidung ihrer Eltern, welche nur wenige Monate später folgte, ließ die Blondine erleichtert wieder aufatmen; wenn auch nichts mehr war wie es noch vor wenigen Wochen der Fall war. Während Juni bei ihrer Mutter blieb, nahm Jonathan ihren Bruder mit und zog in das nicht all zu weit entfernte New York [ so hatten beide Geschwister noch immer die Möglichkeit zu sehen - denn zum Glück änderte sich an ihrer Beziehung zueinander rein gar nichts; etwas wofür Juni ihm unheimlich dankbar war ]. Und so ging das Leben weiter. Arabella besuchte weiterhin die High School. Unterstütze weiterhin die Pfadfinder, machte beim Theater und der Schülerzeitung mit. Mit der Zeit jedoch verlor sie ihre eigenen Ziele aus den Augen. Verloren war der Ehrgeiz - dieses gewisse etwas und verlor sich in der Masse.

Ihren High School Abschluss in der Tasche wollte die junge Frau einfach nur weg. Weit weg von allem. Und so schreib sie sich zum Wintersemester an einer Universität, fernab von Boston, ein und begann somit ihr Studium im International Hospital and Tourism Management. Tatsächlich eine grosse Überraschte für ihr gesamtes Umfeld. Schließlich hatte sie sich neben der Highschool ein klein wenig Taschengeld mit Nachhilfe verdient. Anderen etwas zu erklären war demnach nichts neues für sie. Zudem sie desöfteren erwähnt hatte später einmal als Leherin narbeiten zu wollen. Letzendlich aber hatte sie sich doch fü etwas andees entschhieden. | Die Studienzeit war eine Erfahrung welche Juni keinesfalls missen wollte. Sie nutzte die Mögllichkeiten und reiste ein wenig um die Welt herum. Absolvierte ihre Praktika in anderen Ländern, wie z.B Spanien. In Marbella, um genau zu sein, im Marriot Beach Resort. Als Concierge erlangte sie Einblicke in all die verschiedenen Bereiche eines Hotels, sodass sie am Ende einen perfekten Eindruck vom Arbeitstag eines Hotelmanagers hatte. Und das Sahnehäubchen des Ganzen war, dass sie während des Praktikums sogar noch mehrere Ausflüge machen konnte, wie nach Seville, Tangiers und Gibraltar. Doch war das Studium in einer ganz anderer Hinsicht viel interessanter - die Menschen, welche sie kennenlernte. Und unteranderem der drei Jahre ältere Jacob. Er hatte der Dunkelhaarigen vom ersten Moment an den Kopf verdreht, wenn auch es ihr unheimlich schwer fiel sich diese Tatsache einzugestehen. Nicht gerade selten belästigte sie ihre [ neue ] beste Freundin und erzählte von ihren Tagträumen - ohh ja, Jacob sorget für ordentlich Trouble und das in jeglicher Hinsicht. Man konnte sich also durchaus vorstellen wie sehr sie aus dem Häuschen war als er sie tatsächlich zu einem Date einlud. Es war nichts aufwendiges. Nur ein einfacher Kinobesuch. Und er war wirklich.. ein Traum. Ein wahrer Gentleman. Keinesfalls aufdringlich. Er zwang sie zu nichts. Ließ ihr die Zeit. Aber letztendlich war es nur ein kurzes Vergnügen. Nach nur wenigen Wochen, entschiedenn sie beide, dass eine Freunddschhaft wohl das sinnvollere Konstrukt für sie wäre und so verlef auch diese Freundschaft mit der Zeit irgendwann im Sande. | Eine weitere interessante Wendung brachte jedoch ihr letztes Praktikum in Tucson, Arizona mit. Nicht nur, dass es sich dabei um ein erfolgreiche Spa-Hotelkette handelte, welche durchauch in der Gesellschaft bekannt war. Auch Milo - der gutaussehene Buchhalter, welcher zufällig zur gleichen Zeit vo Ot war. Ein netter Urlaubsflirt wa die ganze Geschichte jedoch nicht, denn sobald sich ihr Praktikum dem Ende neigte, trennten sich auch ihre Wege. Wenn auch nicht entgültig. Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen landete sie nach diesem zu ihrer eigenen Überraschung wieder im Lanchasters Spa & Resorts. Und damit wurde auch gelegentlich Milo wieder ein Teil ihres Alltages. Je nachdem ob sie beide am gleichen Standot waren, verbrachten sie die Zeit gerne mal gemeinsam bis sie schliesslich vor gut über einem halben Jahr gemeinsam in Jeju Island landeten und feststellen, dass ihre Beziehung zueinander doch ein wenig tiefgründiger war als angenommen.

Erst der plötzliche Tod ihrer Mutter vor drei Monaten [ welche den Kampf gegen den Krebs doch noch verloren hatte ], weckte die mittlerweile 28 Jährige auf. Und erneut bracht eine Welt für sie zusammen, denn war das Verhältnis zu ihrer Mutter schon immer etwas besonderes gewesen. Die darauf folgende Zeit war keine einfache - alles musste organisiert werden. Die Beerdigung, das Unternehmen und nicht zu vergessen der Termin mit dem Anwalt bezüglich Margarets Testament. Arabella wusste nicht was genau sie an diesem Termin erwarten würde, allerdings rechnete sie damit den Platz ihrer Mutter einzunehmen; wer sonst würde in Frage kommen? Umso überraschter war sie natürlich als auch Sebastian [ samt seiner liebreizenden besseren Hälfte ] am besagten Tag auftauchte und letztendlich ihre Schwägerin als neue Geschäftsführerin den Raum wieder verließ während sie selbst nichts als einen Brief in ihre Hand hielt. Nur ein Brief mit den letzten Worten von ihrer Mutter. Mit zittrigen Händen hatte sie diesen geöffnet und noch gut kann sie sich an die Überraschung erinnern als sie erkannte was dieser Brief innehielt. Eine Liste. Eine Liste, welche sie nur zu gut kannte. Eine Liste, welche sie in ihrem naiven Glauben als jungen Mädchen geschrieben hatte ehe diese ihren Weg vollkommen zerknüllt in den Mülleimer gefunden hatte. Und genau diese Liste hielt sie erneut in den Händen. Was letztendlich auch der allerletzte Wunsch & Bitte ihrer Mutter war : das ihre Tochter ihre Lebensträume, welche sie vor vielen Jahren verworfen hatte, wieder in Angriff nahm. Docch schenkte sie dem letzten Wunsch ihrer Mutter vorerst nicht all zu viel Beachtung. Schliesslich hatte sie noch Milo, welcher ihr gerade in den letzten Wochen und Monaten ein grosser Halt war. So zögerte sie aucch nicht lange und stimmte einem Umzug in seine Heimat ohne zu zörgen zu - Gold Coast, Australien. Aufgrun der Tatsache, dass sie immer wieder in neuen Städten und Ländern gelebt fiel ihr die Umstellung nicht all zu schwer. Der Tod ihrer Mutter sorgte jedoch immer noch für viele schlaflose Nächte.

Als die jüngste Wellington zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Amelyn, das Licht der Welt zum ersten Mal erblickte schien die Welt für ihre Eltern einen kleinen Augenblick stehen zu bleiben. Nach all dem warten und den Komplikationen konnten sie endlich ihre Töchter in den Armen halten. Die Familie schien mit den zwei Neugeborenen endlich vollkommen und auch der erstgeborene Sohn xx freute sich endlich seine kleinen Schwestern kennenlernen zu dürfen. Das Bild wäre wohl wirklich herzerwärmend gewesen, wenn die frisch gebackenen Eltern nicht wenige Stunden später wieder mit der Arbeit beschäftigt gewesen wären und sie in die Hände von Nannys gegeben hätten. Loreen Wellington Erbin des JK Holdings Imperiums, eine der erfolgreichsten Holding firmen in ganz Kalifornien, war wohl das perfekte Beispiel eines Workaholics. Denn während ihre Ehe den Bach hinunter lief und sie verpasste wie ihre Kinder aufwuchsen war sie bis zum Hals mit der Arbeit beschäftigt. Was für die jüngste der Familie nur schwer zu verstehen war. Während ihre Geschwister schon früh Unabhängigkeit zeigte lief sie ihrer Mutter oder ihrem Vater hinterher in der Hoffnung nur für eine Sekunde ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, den als Tochter eines hochangesehenen Politikers und einer Mutter die nur Perfektion erwartete war das Leben nicht so einfach wie es sich manche vorstellten. Ihre Kindheit war wohl, der Traum jedes Mädchen wenn es um Materielles ging. Sie wurde wie eine Prinzessin behandelt und hörte nie ein nein, wenn es um neues Spielzeug oder Kleider ging. Das sie quasi zu einem verwöhnten Miststück erzogen worden war ging wohl unter. Jeder Wunsch wurde ihr von den Lippen gelesen, doch so älter sie wurde umso mehr Disziplin wurde von ihr verlangt. Sie sollte die perfekte Tochter des Hauses spielen, wenn wichtige Personen ihre Augen auf sie und ihre Familie richteten – dies war quasi immer. Ihre Familie war dafür bekannt, ihre Augen überall und ihre Hände noch einmal woanders im spiel zu haben. Einer nach dem anderen zerbrach an den hohen Erwartungen ihrer Eltern nur schien jeder es auf seine eigene Art und Weise zu verarbeiten, denn während Tamlyn versuchte eine gute Note nach der anderen nachhause zu bringen, versank ihre Schwester in Depressionen. Sie bekam von all dem nichts mit da sie zu sehr damit beschäftigt war mit ihrer Schwester zu konkurrieren um ihren launischem Vater keinen Grund zu geben, ihnen drei die Hölle heiß zu machen. Auch wenn sie unter sich konkurrierten waren die Zwillinge immer für den anderen da sobald ihr Vater wieder eine seiner Launen Ausbrüche hatte, es machte ihnen schon immer Angst wenn er von null auf hundert in die Decke ging und nur noch schrie, mit Sachen um sich warf oder sogar ihren Bruder drohte. Die perfekte, heile Welt war nicht mehr als eine Face und die Wellington-Kinder waren die perfekten Schauspieler. Um ihre Kinder milde zu stimmen, wurden diese mit teuren Geschenken überhäuft, in der Hoffnung, dass sie sich immer weniger für die Streitereien ihrer Familie interessierten. Um ihren Frust abzubauen, ließ Tammy regelmäßig ihre Launen an ihren Mitschülern aus. Auch wenn die junge Wellington mit Geld um sich warf, hatte sie dennoch den Ernst des Lebens begriffen, weswegen die besten Noten gerade Mal gut genug für sie waren. Höher, besser, weiter, schneller. Das war, wofür sie lebte. Sie musste sich von der Masse abheben, damit sie nicht zum absoluten Durchschnitt gehörte und ihre Eltern sie bemerkten, sie ihren Bruder in ruhe ließen und auch wenn es nur für ihre Leistungen war, dabei war ihr jedes noch so kleine Mittelchen recht. Schaffte es Jemand ein Teil ihres Freundeskreises zu werden, der in ihr den Gedanken aufkeimen ließ, er könnte auch nur ansatzweise zur Konkurrenz werden, setzte sie alle Hebel in Bewegung um genau das zu verhindern. Für sie gab es nur zwei Wege, um so etwas zu verhindern: Entweder schaffte sie es, die Menschen zu manipulieren, sodass sie nach ihrer Pfeife tanzten oder sie stampfte sie in Grund und Boden. Für viele war sie das unausstehliche reiche Mädchen, welches sich durch Intrigen und Geld das Leben vereinfachte, aber sie tat dies alles nur aus einem einfachen Grund - sie musste ihren Bruder von dem Attacken ihres Vaters beschützen. Dies hatten sich Amelyn und Tamlyn beide geschworen, sie würden die perfektesten Kinder sein nur um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich zu ziehen. xx war in den Augen ihrer Eltern die Schande der Wellington Familie und das nur, weil er lieber die Welt sehen wollte anstatt JK Holdings zu übernehmen. Die Jahre vergingen und Tamlyn entschloss sich dazu während ihres Studiums in der Firma ihrer Mutter anzufangen. Ab und zu spielt sie 'Eyecandy' für potenzielle Partner der Firma.. [tbc]